Ausstellung

„Wie sollte ein würdevolles Leben im höheren Alter gestaltet werden?“ Diesen Fokus hat folgende interaktive Stationsarbeit, bei der auf vielfältige Weise Chancen und Risiken in Bezug auf den Einsatz moderner Medizintechnologie im Altenheim diskutiert, rezipiert und erhoben werden. Die Stationsarbeit ermöglicht einen Anreiz für weiterführende Diskussionnen innerhalb der Klasse, gibt Informationen zu verschiedenen Technologiebereichen und regt zur Bildung einer eigenen Meinung an. Im Zentrum stehen dabei die Technologiebereiche (1) Bewegungsmonitoring, (2) Beziehungsroboter und (3) Telemonitoring von Vitaldaten.

Es empfiehlt sich, zwei bis zweieinhalb Stunden für die Stationsarbeit einzuplanen, damit auch jede*r alle vier Stationen besuchen kann. Die Reihenfolge der Einheiten spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Es sollte lediglich darauf geachtet werden, dass sich die Teilnehmenden möglichst gleichmäßig auf die vier Stationen verteilen. Dies ist vor allem für die Ausstellung und die Umfrage wichtig, da es hier eine technische Limitierung gibt.

Zur Auswahl stehen die vier folgenden interaktiven Stationen:

1) Ausstellung der Kampagnenmedien

Die erste Station stellt die Kampagnenmedien der Pflegeschüler*innen aus, welche im Rahmen des MoMimA-Projektes entstanden sind. Auf iPads, Laptops oder auf dem Smartphone können Video- und Audioclips zu ethischen Fragestellungen in Bezug auf den Einsatz moderner Medizintechnik im Altenheim rezipiert werden. Dadurch erhalten die Teilnehmenden einen ersten Einblick in die Technologiebereiche, werden mit unterschiedlichen Meinungen konfrontiert und werden dazu angeregt eine eigene Position zu entwickeln.
Zusätzlich wurden an dieser Station Plakate zum Projekt, dem methodischen Vorgehen sowie den Technologiebereichen ausgehangen, die folgend heruntergeladen werden können:

Plakate für die Interaktive Ausstellung

Projektvorstellung (PDF, 159KB)

Beziehungsroboter (PDF, 263KB)

Bewegungsmonitoring (PDF, 471KB)

Telemonitoring (PDF, 231KB)

Themenzentrierte Aktive Medienarbeit (PDF, 418KB)

Kampagnenarbeit (PDF, 574KB)

2) Falldiskussion

Bei dieser Station verlassen die Teilnehmenden die Passivität und werden aktiv. Ein vorbereitetes Fallbeispiel lässt die Schüler*innen in eine Diskussion treten und verlangt nach einer Stellungnahme aller. Thematisch orientieren sich die Fälle dabei an den drei Technologiebereichen (1) Telemonitoring von Vitaldaten, (2) Beziehungsroboter und (3) Bewegungsmonitoring. Je nach Gruppengröße erfolgt die Diskussion entweder in Form eines Lehrgespräches oder als Rollenspiel. Ziel der Station ist die Befähigung aller, sich mit komplexen Fragestellungen auseinander zu setzen. Darüber hinaus verlangt diese Methode nach einem Perspektivwechsel und somit nach einer Ausdifferenzierung und Artikulation des persönlichen Standpunktes und erlaubt ein Wahrnehmen des vorherrschenden Meinungsbildes in der Klasse. Beispiele für eine Fallbeispiel sowie die Methodenbeschreibungen zum Lehrgespräch oder dem Rollenspiel können Sie unseren Unterrichtsmaterialien entnehmen.

 3) Audio-Umfrage

Nach einer kurzen Einführung in die Produktion von Audioclips, finden sich die Teilnehmenden in Kleingruppen zusammen und  erhalten ein Aufnahmegerät. Damit ausgestattet, mischen sie sich unter die Bevölkerung und fangen verschiedene Meinungen und Aussagen ein. Basis dieses Interviews ist eine selbst entwickelte Frage, die sich auf einen der drei Technologiebereiche bezieht. Die selbstständig durchgeführte Umfrage erhöht die Motivation der Teilnehmenden, stärkt ihre Selbstwirksamkeit und führt zu einem Perspektivenwechsel, da sie nun in der moderierenden Rolle sind. Tipps zur Erstellung einer Audio-Umfrage finden Sie in unseren Unterrichtsmaterialien. Bei Audio-Umfragen, welche von Schüler*innen der Berufsfachschule für Krankenpflege am Krankenhaus St. Josef Schweinfurt durchgeführt wurden, ergab sich folgendes Stimmungsbild:

Beziehungsroboter - eine sinnvolle Unterstützung in der Pflege?

Dieser Audioclip ist im Rahmen interaktiven Ausstellung von MoMimA an der Berufsfachschule für Krankenpflege am Krankenhaus St. Josef Schweinfurt entstanden. Die Schüler*innen wollten von den Befragten wissen, ob sie den Einsatz von Beziehungsrobotern als sinnvolle Ergänzung in der Pflege erachten.

Das Ergebnis der Befragung können Sie hier nachhören:

Vitaldaten beim Toilettengang messen - ein Versuch wert?

Diesen Audioclip produzierten Schüler*innen der Berufsfachschule für Krankenpflege am Krankenhaus St. Josef Schweinfurt im Rahmen der interaktiven Ausstellung von MoMimA.

Thema der Befragung waren Pflegemedien in Form von speziellen Toiletten, welche automatisch die Vitaldaten der Personen erheben können. Ob deren Einsatz in Altenheimen von den Befragten befürwortet wurde oder nicht, erfahren Sie hier:

GPS-Armbanduhren - ein Instrument zur Dauerüberwachung?

Dieser Audioclip ist im Rahmen interaktiven Ausstellung von MoMimA an der Berufsfachschule für Krankenpflege am Krankenhaus St. Josef Schweinfurt entstanden.

In folgendem Audioclip gehen die Schüler*innen der Frage nach, ob und wann GPS-Tracking bei dementen Patient*innen im Altenheim eine sinnvolle Maßnahme sein kann. Im Rahmen der Straßenbefragung wurden jedoch auch einige Bedenken in Bezug auf den Einsatz von GPS-Armbanduhren geäußert. Welche dies waren, erfahren Sie hier:

4) Stille Diskussion

Bei der letzten Station liegen ethische Leitfragen auf großen Plakaten aus, die sich auf die drei Technologiebereiche beziehen. Diese gilt es von den Teilnehmenden zu beantworten und bereits niedergeschriebene Antworten zu kommentieren. Wichtig ist bei dieser Station, dass sich die Schüler*innen nicht austauschen oder miteinander diskutieren, sondern alle ihre Meinung ungefiltert und anonymisiert niederschreiben. Dabei ist es möglich, diese Station mehr als einmal zu besuchen, um neue Erkenntnisse hinzuzufügen. Die stille Diskussion begreift sich als dynamische Methode, fördert den Prozess, die eigene Meinung zu verschriftlichenund kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.

 

Diese interaktive Ausstellung bietet einen mehrdimensionalen, niedrigschwelligen und mediengestützten Zugang zum Themenkomplex, produziert Meinungen und regt Gespräche an. Die verwendeten Methoden versprechen Abwechslung und können ab einer Gruppengröße von 40 Personen gut realisiert werden (Bei 20 Personen verringert sich lediglich die Dauer der interaktiven Ausstellung, nicht jedoch ihre Durchführbarkeit). Der interaktiven Ausstellung zuträglich ist zudem, wenn die vier Stationen auf vier unterschiedliche Räume verteilt und von vier Lehrkräften betreut werden (können).