Wie sollte ein würdevolles Leben im höheren Alter gestaltet werden?
Erhöhen moderne Medizintechnologien die Zuwendungszeit Pflegebedürftiger?
Ist die Pflege durch einen Roboter ethisch vertretbar?
Rechtfertigt Sicherheit die Überwachung dementer Menschen?
Das Projekt Moderne Medizintechnik im Altenheim? initiiert mediengestützte Diskurse über ethische Fragen und soziale Problemstellungen, die durch den Einsatz von Medizintechnologie bei hochaltrigen und dementen Menschen aufgeworfen werden. Die Laufzeit dieses Projekts, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, erstreckt sich vom 1. August 2017 bis zum 31. Dezember 2019. Das JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis sowie Dr. Julia Inthorn vom Zentrum für Gesundheitsethik in Hannover setzen das Projektvorhaben als Verbundpartner um. Unterstützt werden diese vom Praxispartner Deutscher Caritasverband, Landesverband Bayern e.V.
Am Beispiel von drei Technologiebereichen (Bewegungsmonitoring, Beziehungsroboter, Telemonitoring von Vitaldaten) entwickeln die Verbundpartner gemeinsam ein Workshopkonzept. In den Workshops sollen Auszubildende für medizintechnische Fragestellungen sensibilisiert und ihnen Medien als Informations- und Produktionswerkzeug zur Teilhabe an gesellschaftlichen Diskursen zur Verfügung gestellt werden. Die Auszubildenden entwickeln in den Workshops Kampagnenmedien, die dazu dienen die Öffentlichkeit auf das Thema der modernen Medizintechnik im Altenheim aufmerksam zu machen. Diese Kampagnenmedien werden in neuartigen Formaten nachhaltig eingesetzt, um zum Diskurs und zur Positionierung anzuregen. Im Kern verfolgt das Projekt die Frage, wie junge Menschen an Diskursen über sie betreffende Fragen beteiligt werden können. Gerade in gesellschaftlich-relevanten und ethisch komplexen Themenbereichen, die ein hohes Maß an Fachwissen voraussetzen, stellt dies eine gesellschaftliche Herausforderung dar. Die Workshops werden während der gesamten Projektdauer aus medienpädagogischer und ethischer Perspektive begleitet und inhaltlich weiterentwickelt. Zudem werden die Medienprodukte als Ergebnisse analysiert und in die wissenschaftlichen Fachdebatten zurückgespielt.
Zielsetzungen
- Die ethische Debatte zu den Auswirkungen des Einsatzes von Medizintechnologien bei hochaltrigen und dementen Menschen wird für Workshops mit Auszubildenden aufbereitet.
- Pflegeschüler*innen werden für die Auseinandersetzung mit Medizintechnologien im Altenheim sowie die Förderung der (medialen) gesellschaftlichen Teilhabe sensibilisiert und dazu angeregt.
- Niedrigschwellige und mediengestützte Diskursmethoden werden entwickelt und erprobt, um junge Menschen zu einer sachlichen Auseinandersetzung mit komplexen Fragestellungen zu befähigen.
- Es werden Strukturen für eine fortgesetzte Auseinandersetzung mit ethischen Fragen bezüglich des Einsatzes von Medizintechnologie im Altenheim geschaffen.
- Die entstandenen Diskursmethoden sowie die Ergebnisse des Projekts werden als weiterer Input für den ethischen Diskurs aufbereitet und öffentlich zur Verfügung gestellt. Dies findet beispielsweise in Form von Unterrichtsmaterialien statt.
Sind Sie neugierig geworden? Hören Sie sich mehr zum Projekt gerne auch im Radio-Beitrag von DeinLife an: