Besonders spannend an dem Projekt Moderne Medizintechnik im Altenheim? ist, dass gerade junge Menschen für das vermeintlich noch weit entfernte Thema selbstbestimmten Lebens und geteilter Verantwortung im hohen Alter sensibilisiert werden, sich persönlich schon jetzt tiefgehend mit ethischen und sozialen Problemen durch Einsatz moderner Technologien zu befassen und evtl. auch selbst zu fragen: „Wird mein künftiger Altenpfleger noch immer aus‚ Fleisch und Blut‘ bestehen oder könnte dieser Dienst nicht etwa durch visionäre Pflege-, Bewegungs- und Beziehungsroboter viel besser und kostengünstiger geleistet werden?“. Solche Diskurse resultieren möglicherweise in einem noch stärker wertschätzenden und respektvollen Umgang untereinander und insbesondere mit alten, dementen Menschen.“
Vita
Peter Wiebe studierte Elektrotechnik in den Diplomstudiengängen der Universität-GH-Siegen und der Ruhr-Universität-Bochum. Anfang 1998 schloss er das Studium als Diplom-Ingenieur mit einer Arbeit im Vertiefungsfach Biomedizinische Technik ab. Bis zum Jahr 2012 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an folgenden Institutionen: Fachgebiet Elektronische Bauelemente und Schaltungen an der Universität Duisburg-Essen, Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS) in Duisburg, Bergische Universität Wuppertal bzw. dort das Bergische Schul-Technikum, Fachhochschule Südwestfalen in Hagen. Während dieses Zeitabschnitts wurde er am 19. Dezember 2003 zum Doktor der Ingenieurwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen mit der Dissertation: „Biosignale für die Kommunikation bei Mensch-Maschine-Systemen“ promoviert. Anfang 2012 erfolgte die Berufung zur Lehrkraft für besondere Aufgaben an Fachhochschulen. Im September 2012 folgte Dr. Wiebe dem Ruf als Professor an die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden für das Lehrgebiet Medizinische Elektronik. Er leitet hier das Labor Medizinische Elektronik und Biosignale (MedEL) und lehrt im Studiengang Medizintechnik folgende Fächer: Brain-Computer-Interfaces (BCI), Bioelektrische Signale (& Neurowissenschaften), Elektronik, Elektrotechnik, Signalverarbeitung, Medizinische Messtechnik, Regelungstechnik. Seine Forschungsinteressen liegen u. a. in folgenden Gebieten:
- Biosignale: Messung, Verarbeitung und Anwendung insbesondere elektrischer Biopotentiale bzw. bioelektrischer Signale (EEG, EMG, EOG, EKG, …).
- Gehirn-Computer-Schnittstellen / Brain-Computer-Interfaces (BCIs).
- Information und Kommunikation bei Mensch-Maschine-Systemen.
- Interdisziplinäre Themen: Ethische Aspekte moderner Informations- und Kommunikationstechnologien.